Nein, nicht die längste Praline der Welt, sondern ein Kunststoffbeschlag.
Lange habe ich überlegt, ob ich überhaupt Nevado beschlage. Eigentlich hat er sehr gute,feste Hufe, für einen Andalusier sogar eine sehr gute Hufstellung und -weite. Es bestand für mich also zunächst kein Grund zu beschlagen und damit den Hufmechanismus einzuschränken oder gar zu stoppen.
In letzter Zeit waren wir aber viel im Gelände. Unsere große Runde beträgt etwa 17km und führt durch Ortschaften und Wald. Die Hufe haben sich dabei erwartungsgemäß abgeraspelt und waren an den Kanten immer leicht ausgebrochen. Das ist nicht ungewöhnlich, schränkt aber irgendwann ein und bevor ich bei strahlenden Sonnenschein da stehe und mich sagen höre „Ich kann nicht mit, das Pony hat keine Hufe mehr.“ habe ich mich für Beschlag entschlossen.
Ausschlaggebend war dabei aber auch, dass ich die Duplo-Eisen kennen gelernt habe. Dabei handelt es sich um einen Kunststoffbeschlag, der in der Wanderreiter-Szene äußerst beliebt ist.
Erstmals in Kontakt mit dem Beschlag bin ich bei einem Appaloosa-Züchter, der ausschließlich diese „Eisen“ verwendet und seit einiger Zeit verwendet sie auch meine liebe Marita für ihren Criollo. Rubio hatte sehr kurze Hufe, wenig Trachten und kaum Wachstum. Da der Kunststoffbeschlag so flexibel ist, dass er die Hufmechanik zulässt im Gegensatz zu starren Stahleisen, ist das Hufwachstum besser angeregt und ein ungleichmäßiger Abrieb wird vermieden. Die Duplo-Beschläge haben im Kunststoff einen Eisenkern, der einerseits die Flexibilität des Eisens erlaubt, aber andererseits so viel Stabiltät gibt, dass das Eisen sich nicht in sich verdreht. Außerdem bietet der Eisenkern ein fester Ankerpunkt für die Hufnägel, die weiterhin notwendig sind. Der Halt am Huf wird zusätzlich durch kleine spitze Noppen (1mm Höe in etwa) verstärkt die sich an die Sohle krallen.
Die „Eisen“ sind außerdem geschlossen wie Eier-Eisen. Dadurch haben sie in sich nochmal mehr Stabilität und lassen sich außerdem schneller als orthopädische Eisen verwenden, die ja in der Regel erst geschmiedet werden müssen. Diesen Punkt fand ich übrigens sehr interessant, da meine alte Lady ja auch Eier-Eisen wegen ihrer kaputten Sehne hatte und ich irgendwann den Gedanken hatte, dass mehr Hufmechanik für ihr Sehnenproblem von Vorteil gewesen wäre. Damals kannte ich diese Beschlagart aber noch nicht. Allgemein und unabhängig von Sehnenproblemen wird durch den Steg der Sehnenapperat unterstützt, es birgt aber auch die Gefahr, dass ein „Eisen“ schneller abgetreten wird. Da der Kunststoff aber leicht nachgibt, ist der Hebel, der durch das Reintreten entstehen würde, weniger heftig und es würde weniger kaputt gehen, wenn überhaupt.
Wenngleich ich nicht vorhabe, Nevado im Winter auch zu beschlagen, bieten die Duplos eine integrierte Lippe ähnlich den Hufgrips, so dass das Aufstollen verhindert wird.
Gerade der Aspekt, das der Hufmechanismus erhalten bleibt, war für mich entscheidend, da ich ungern Nevados gute Hufe mechanisch „kaputt“ machen wollte.
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Am Freitag war es dann soweit. Das Vorgehen bei Duplo-Eisen ist ähnlich wie beim Kaltbeschlag. Die Hufe werden also sehr korrekt geschnitten und plan gemacht (ein Vorgang, der durch das Aufbrennen von Eisen entfällt, da das Brennen den Huf plan macht). Anschließend wird das in der Größe passende „Eisen“ angelegt, markiert und entsprechend in Form „geschnitten“.
Dann werden die Eisen wie gewohnt aufgenagelt, was Nevado erstmal sehr komisch fand und meinte er müsse sich dieser Prozedur nach oben entziehen – der Schlingel. Bevor er das ein zweites Mal versuchen konnte, hab ich ihn mit Leckerli auf dem Boden der Tatsachen beschäftigt … Funktionieren doch alle gleich, die Ponies.
Nach dem ersten Aufnageln ging es ein paar Runden im Schritt auf harten Boden, damit sich die „Eisen“ setzen und die kleinen „Spikes“ greifen können. Zum Abschluss, wie bei normalen Beschlag auch, werden die Nägel gekappt, nochmal übergeraspelt und fertig ist der Duplo-Beschlag.
Die ersten Schritte waren für Nevado nicht anders als sonst. Die Duplos wiegen wesentlich weniger als ein Stahleisen und die Hufe werden etwas kürzer geschnitten, damit der Höhenunterschied nicht so enorm ist (wie bei herkömmlichen Eisen auch). Nevado ist so gleich auf der Koppel losgestürmt.
Am Folgetag sind wir ganz normal geritten und außer der Tatsache, dass Nevado seinen Motor gefunden hat, war kein Unterschied zu spüren. Gester ging es erstmals ins Gelände und wir konnten uns auf Untergründen flott bewegen, auf denen man barhuf aber auch mit Stahleisen weniger schnell unterwegs sein würde. Das liegt daran, dass die Eisen eine zusätzliche Dämpfung bieten und dazu noch griffiger sind als Stahleisen.
Die nächsten großen Ritte können also kommen und vielleicht sind wir ja demnächst konditionell auch für einen mehrtägigen Ritt fit … zum Beispiel Elsass oder so.
Wenngleich die ansässigen Miezekatzen der Meinung sind, sich in meinen Margeriten zu wälzen, gedeiht mein Garten doch recht ansehnlich. Die Radieschen – zumindest glaube ich, dass es die Radieschen sind; könnte aber auch Karotten sein – treiben fleißig an die Oberfläche genauso wie die Kornblumen. Eine Kartoffel ist auch schon zu sehen und die Gurken sind schon – sage und schreibe – 2cm groß. Naja, das wird noch.
Zu Hause keimen derweil Salat, Kohlrabi und Zucchini und dank Sonne pur ging das wesentlich schneller als erwartet. Nach den Eisheiligen werde ich die Pflänzchen aussetzen und mir Gedanken über den Schutz der zarten Geschöpfe machen. Nicht nur die Katzen sielen sich in meinem Beet, nein, auch die Hühner sind der Meinung bei mir mehr zu finden als anderswo. Aber solange sich keine Schnecken oder gar Grillen dazugesellen, bleib ich entspannt.
Ich hab für mich ein kleines Dauerprojekt gestartet: Garten.
Auf die Idee kam ich nach einem der zahlreichen Lebensmittelskandale. Ich unterhielt mich mit einer Freundin zum Thema Pferdefleisch-Skandal und wir kamen auch auf das Thema „Bio“. Unterm Strich war das Ergebnis, dass man eigentlich nur Produkten vertrauen kann, die man selbst gezogen hat.
Gesagt getan. Ich hab mir eine „Gartenparzelle“ geschnappt und versuche nun auf ca. 15qm das ein oder andere Gemüse zu züchten. Dazu gehören momentan Tomaten, Gurken, Radieschen, Möhren, Zuchini, Salat und Kohlrabi. Ein paar Kartoffeln und vielleicht noch Hokaido-Kürbisse werden sich dazu gesellen und mittendrin ein paar Blumen für die Optik.
Mein grüner Daumen auf Balkonien war ja schon mehrfach erfolgreich, wenngleich die StarTrekKater das des Öfteren torpedieren. Ich hoffe der Erflog setzt sich im Garten fort. Ich freu mich ja jetzt schon auf das erste eigene Bio-Gemüse.
Losgegangen ist es allerdings sportlich: 2 Stunden Umgraben.
Nachdem mein Artikel über die Hebelwirkung einer Kandare zahlreiches und durchweg positives Feedback bekommen habe – Danke an dieser Stelle – habe ich auch ein 10-seitiges PDF bekommen, welches einige Punkte, die ich in meiner Ausarbeitung der Einfachheit halber ausgelassen habe, erläutert.
Ingo Driever hat sich mit den veränderten Kraftverhältnissen bei einer angewinkelten Kandare und der Springkandare beschäftigt. Er berücksichtigt dabei auch, dass der Zügel nicht wie in meiner Ausarbeitung waagerecht wirkt (also 90° zur Senkrechten der Pferdenase), sondern eher in einem Winkel von 30° zur Waagerechten.
Anmerkungen meinerseits sind kursiv gekennzeichnet.
Die angewinkelte Kandare
Bei der angewinkelten Kandare muss Zugrichtung und Anzugwinkel betrachtet werden. Selbst bei einem an die Senkrechte gestellten Pferd ist die Zugrichtung normalerweise oberhalb der Waagerechten (Wer hat seine Hände schon am Oberschenkel).
Ist bei einer 30° gebogenen Kandare die Zugrichtung 30° nach oben (rechter Winkel zwischen Unterbaum und Zügel), wirkt der volle Hebel des Unterbaums. Die wirksame Länge des Unterbaums verkleinert sich nicht, sondern die des Oberbaums. Bezogen auf die ursprüngliche Berechnung bedeutet das:
wirksame Länge Unterbaum – 5,0cm
wirksame Länge Oberbaum – 1,73cm
Also ein Verhältnis von 5:1,73 was 2,89kg bei 1kg Zuggewicht entspricht.
Wenn wir aus dieser Ruhestellung nun anziehen würden, würde der wirksame Hebel des Unterbaums immer weiter abnehmen. Gleichzeitig würde der wirksame Hebel des Oberbaums zunehmen, bis er bei 30° seinen höchsten Wert erreicht hat.
Würden wir jetzt weiter anziehen, würde auch der wirksame Hebel des Unterbaums wieder kleiner werden.
Oder anders gesagt: im Gegensatz zur geraden Kandare ändert sich das Verhältnis von Ober- zu Unterbaum bei der gebogenen Kandare je nach der Winkelung der Kandare, Aufrichtung des Pferdes, Höhe der Reiterhand, Anzugwinkel und je nach dem, wie weit das Pferd an die Senkrechte kommt.
In unserem Beispiel würde die Hebelwirkung der Kandare also bei vermehrtem Anzug (und vermehrter Kraft), immer weiter abnehmen.
Beispiel: Pferd in der Senkrechten und Zugrichtung 30° über der Waagerechten
Anzugwinkel bzgl. Oberbaum
wirksame Länge Unterbaum
wirksame Länge Oberbaum
resultierende Kraft bei 1kg Anzug
0°
5,00 cm
1,73 cm
2,89 kg
10°
4,92 cm
1,88 cm
2,62 kg
20°
4,70 cm
1,97 cm
2,39 kg
30°
4,33 cm
2,00 cm
2,17 kg
45°
3,54 cm
1,93 cm
1,83 kg
Die Springkandare
Um den komplizierten Kraftverlauf der Springkandare zu verstehen kann man sie am besten gedanklich aufteilen.
Wir stellen uns eine Lampe vor, die an zwei gleichlangen Seilen von der Decke hängt. Die Lampe wiegt 1 kg. Also zieht an den beiden Haltepunkten A und B je 0,5 Kg.
Wenn man die Zugrichtung der Lampe rückwärts verlängert, trifft diese genau in der Mitte die Verbindungslinie von A nach B.
Wir verändern jetzt die Seillängen so, dass die Lampe unter einem Punkt, der der 1m von A und 2 m von B entfernt ist, hängt.
Die Verlängerung der Zugrichtung der Lampe teilt die Entfernung A zu B im Verhältnis 1/3 zu 2/3. Genauso verhält es sich mit den Kräften an den Punkten A und B. Wichtig dabei ist, dass die für die Bestimmung der Last maßgeblich Entfernung auf der jeweils gegenüberliegenden Seite zu suchen ist (grün, blau).
Hängen wir nun unsere Lampe ab und und bringen beide Seile wieder auf die gleiche Länge. Nun ziehen mit 1 kg an dem Seil, aber nicht nach unten, sonder schräg zur Seite. Genau so, dass die Verlängerung unserer Zugrichtung die Linie zwischen A und B 1/3 zu 2/3 teilt. Wir haben nun wieder die gleiche Kräfteverteilung wie im letzten Beispiel.
Nun ziehen wir noch schräger, so dass die Verlängerung der Zugrichtung auf einem Punkt 43 cm hinter Punkt A rauskommt. An Punkt A würden wir jetzt mit 1Kg ziehen, während das Seil zu Punkt B durch hängen würde.
Tauschen wir aber die Seile gegen Stahlstangen, würde wir an Punkt B einen Druck nach oben ausüben, während wir an Punkt A nicht mehr mit einem ganzen Kilogramm ziehen würden.
Wichtig: das Grundmaß für die Berechnung ist die Entfernung von Punkt B zu dem Punkt, wo die Verlängerung der Zugrichtung die Verlängerung von A nach B schneidet.
Rechnung:
p(A) = 3m : 3,43m x 100 = 87,463556851%, gerundet 87%
PW(A) = 87% :100 x 1kg = 0,87kg
p(B) = 0,43m : 3,43m x 100 = 12,536443149%, gerundet 13%
PW(B) = 13% : 100 x 1Kg = 0,13Kg
Noch einmal zurück zum vorigen Beispiel. Ersetzen wir unsere Decke nun mal durch eine Hebelwaage, deren Achse 2m von A Punkt und 1m von B Punkt liegt (schwarz).
Wir wollen wissen, welche Kraft an einem Punkt C ankommt, der 0,5m hinter Punkt B liegt. Da unsere Kräfte aber gegeneinander und dazu noch an unterschiedlich langen Hebelarmen wirken, müssen wir erst herausfinden wie viel Kraft denn überhaupt wirkt.
Der beste Weg dies zu errechnen ist der über das Drehmoment (M). Das Drehmoment ist eigentlich nichts anderes als ein um die Hebellänge bereinigte Hebelkraft.
Drehmoment = Kraft x Hebelarm oder Kraft x Radius (M = F x r).
Normalerweise wird das Drehmoment in Newton-Meter Nm (1Kg = 9,81Nm) gerechnet, aber hier nehmen wir einfach kg/m.
Rechnung:
M(A) = 0,77kg x 2m = 1,54kg/m
M(B) = 0,33kg x 1m = 0,33kg/m
Da die Kräfte in entgegengesetzte Richtungen wirken müssen wir sie voneinander subtrahieren.
M(gesamt) = 1,54kg/m – 0,33kg/m = 1,21kg/m
Um die Kraft an C herauszufinden müssen wir die Formel umstellen.
M = F x r <=> F = M : r
Rechnung
F2 = 1,21kg/m : 1,5m = 0,75kg
Anmerkung: Dies entspricht in etwa einer Springkandare, bei der der Zügel im oberen Schlitz verschnallt ist und der Zügel nicht waagerecht sondern in ca. 30° nach oben wirkt (siehe folgendes Bild). Das D der Springkandare entspricht dem Dreieck aus A, B und dem Zugpunkt, Punkt C ist die Aufhängung am Genickriemen, die Achse entspricht der Position des Mundstücks.
Abstrahierte Springkandare mit Zügel im oberen Schlitz.
Rechnen wir dies noch mal für das Beispiel, bei dem die Verlängerung der Zugrichtung 0,43m hinter Punkt A lag. Da hier beide Drehmomente in die selbe Richtung wirken, müssen wir sie hier addieren.
Anmerkung: Dies entspricht einer Springkandare, bei der der Zügel im unteren Schlitz verschnallt ist.
Und nun noch einmal, wenn die Verlängerung der Zugrichtung exakt auf Punkt A liegt.
M(A) = 1kg x 2m = 2kg/m
F = 2kg/m :1,5m = 1,33kg
Und siehe da, die maximale Kraft die wir mit 1kg Zug an Punkt C (Anm.: Aufhängung der Kandare) erzeugen können, ist exakt das Verhältnis von Kraftarm zu Lastarm ( 2m : 1,5m = 1,33).
Also gilt für die Springkandare, wie für jede gerade Kandare, der maximale Hebel ergibt sich aus dem Verhältnis von Ober- zu Unterbaum. Entscheidend für die tatsächliche Kraftentwickelung ist der Punkt, an dem die Verlängerung des Zügels auf den Baum trifft. Dieser wird natürlich davon beeinflusst, ob man den Zügel oben oder unten verschnallt, aber genauso von der Aufrichtung des Pferdes, Höhe der Reiterhand, Anzugwinkel und je nach dem wie weit das Pferd an die Senkrechte kommt.
Fazit
Nun noch meine persönliche Meinung zum Thema Rechnen rund um die Kandare. Ich habe den ganzen Hebel Kram, schon von wirklich renommierten Reitern/Reitlehrern gehört und gelesen (z.B. Branderup im Buch „Reiten auf Kandare“).
Nur was sagen diese ganze Hebelberechnungen aus? Eigentlich gar nichts. Es wird immer wieder der Fehler gemacht die Zügelkraft einer Trense über die Hebelgesetze mit der einer Kandare zu vergleichen zu wollen. Das ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen, da wir die ganze Zeit die Kraft berechnet haben, die am dem Punkt wirkt, an dem die Kandare am Kopfstück befestigt ist.
Die Antwort mit wie viel Kraft eine Kandare nun auf das Maul des Pferdes wirkt, habe ich noch nirgendwo gefunden.
Dabei ist die Lösung eigentlich ganz simpel. Dazu verlassen wir die Mechanik, die Lehre von Kräften in der Bewegung, und wenden uns der Statik, der Lehre von Lasten bei ruhenden Körpern, zu. Das heißt, wir betrachten nur den Augenblick in dem sich die Kräfte aufheben und die Kandare sich in einer festen Position befindet.
Wir stellen uns jetzt eine asymmetrische Balkenwaage vor (1/3 zu 2/3 Teilung), die wir in der Hand halten. An die Wage hängen wir an die einen Seite 1 kg und an der anderen Seite 2kg. Der Balken ist nun im Gleichgewicht. Wir würden jetzt 3 kg in der Hand halten (plus Eigengewicht der Waage).
Wenn die Waage jetzt nicht in unserer Hand wäre, sondern auf einem Sockel stünde, würde sie mit 3kg auf den Sockel drücken.
Nun zurück zur Kandare, wir ziehen mit 1Kg am Zügel und erzeugen an der Gegenseite eine Kraft von 2kg. Der Hebel wird sich so lange bewegen bis Kinnkette und Genickstück eine Gegenkraft von 2kg aufgebaut haben. Die Kräfte heben sich in diesem Moment auf. Der Hebel bleibt in diesem Winkel stehen, und solange sich nichts ändert, wird die Kandare in dieser Stellung bleiben.
Wenn wir genau diesen Augenblick betrachten, hängen die Zügelkraft (1kg) und die Gegenkraft von Kinnkette und Genickstück (2kg) als Lasten an der Waage. Auf den Sockel, also das Maul des Pferdes, wirkt jetzt eine Last von 3kg.
Hinweis: Wie sich die Kraft von 2kg genau zwischen Kinnkette und Genickstück verteilt, würde den Rahmen dieses Aufsatzes sprengen. Eventuell mal in einem anderen Aufsatz … später.
Lastverteilung durch Kinnkette und Genickriemen
Meine Theorie
Leider hat die Betrachtung der Kandare als zweiseitiger Hebel in der Realität einen kleinen Schönheitsfehler. Die Achse in unseren Berechnungen, im Maul des Pferdes, ist nicht fest gelagert sondern sie bewegt sich.
Eventuell müssen wir für die Berechnung der Kraft auf das Maul das System Kandare als einseitigen Hebel betrachten. Dann wäre das Auge am Oberbaum unsere Achse und die gesamte Länge der Kandare unser Hebelarm. Dann hätte unser Hebel nun ein Verhältnis von 3/4 zu 1/4 anstelle von 2/3 zu 1/3.
Leider ist auch das Auge des Oberbaums nicht wirklich fest gelagert. In der Realität haben wir es also mit einem System zu tun, dessen Achsen sich verschieben und welches vermutlich teils als ein- und teils als zweiseitiger Hebel wirkt (vgl. Wikipedia Hebel Ruder).
Eventuell verhält es sich ja so:
1. Bei beginnendem Anzug sind die Kinnkette und Genickstück entspannt. Die Gebissstange hebt sich wohl kaum oder gar nicht. Die Hebelachse liegt auf Höhe der Gebiss-Stange.
2. Bei steigendem Anzug beginnt die Kinnkette zu wirken, um ein Verschieben des Oberbaum-Endes nach vorn zu behindern. Auf das Genickstück entsteht Zug und die Gebiss-Stange drückt sich vermehrt in die Maulwinkel und Kiefer. Eventuell beginnt sich Hebelachse zu verschieben.
3. Bei weiter steigendem Anzug behindert die Kinnkette immer mehr das Ausweichen des Oberbaum-Endes nach vorn. Es entsteht immer mehr Zug auf das Genickstück. Gleichzeitig drückt sich die Gebiss-Stange immer mehr in die Maulwinkel und Kiefer. Die Kandare beginnt zwischen Oberbaum-Ende und Gebissstange zu rotieren. Die Hebelachse verschiebt sich also. Für die Gebissstange wird die Kandare zum einseitigen Hebel. Bezogen auf das Oberbaum-Ende wird das Verhältnis Kraft- zu Lastarm immer größer.
Die Verteilung dieser Kräfte unter realen Bedingungen zu berechnen dürfte ein ziemlich schwieriges Unterfangen werden. Eventuell lässt es sich gar nicht berechnen, sondern nur messen. Dies wäre sicherlich ein spannendes Thema für die Diplomarbeit eines Biomechanik-Studenten.
Bleibt nur noch zu sagen – frei nach Bent Branderup – „Ein Stück Stahl im Maul eines Pferdes ist nie weich“ und „die Härte eines Gebisses liegt in der Reiterhand“.
Meine StarTrekKater haben zu Ostern von der Frau Mama ein neues Spielzeug bekommen: Intelligenztest für Katzen. Das ganze funktioniert so, dass sich in einer runden Schale 6 Bohrungen befinden, auf die Kugeln gelegt werden. In die Bohrungen legt man ein Leckerli oder was anderes interessantes und deckt es quasi mit der Kugel ab. Die Katze soll nun zum Einen das Leckerli finden und zum Anderen die Kugel wegbewegen, so dass sie ran kommt.
Pille und Spocky haben die Konstruktion zunächst neugierig beäugt und sind relativ schnell auf den Trichter gekommen, dass es da was zu fressen gibt. Es wurde dann mit der Nase gestupst, mit der Pfote geschoben und nachdem die erste Kugel verrutscht war, war die Sache eigentlich klar für beide. So gesehen hab ich schonmal intelligente Katzen.
Das Spielzeug wird zunächst in Augenschein genommen.
Erste vorsichtige Versuche, etwas zu bewegen.
Pille fixiert die Schale mit seiner Pfote
Als die Schale bei der intensiven Suche auf dem Kachelboden ins Rutschen kam, zeigte sich Pille von seiner ganz schlauen Seite: Er trat mit einer Pfote in die Mitte der Schale, so dass sie durch sein Gewicht quasi fixiert war. Mit der anderen Pfote wurde dann weiter gesucht.
Pille zeigt hier also besonderes Talent, was mich gestern früh übrigens auch aus dem Bett geholt hat. Da ich am Wochenende zum Ausschlafen neige, bekommen die Kater ihr Futter immer etwas später als unter der Woche. Pille schien aber so viel Hunger gehabt zu haben, dass er den Intelligenztest gesucht hat – da könnte sich ja was drunter verstecken. Als die erste Kugel dann den Abgang machte, war der Spieltrieb dann doch größer und die Kugel schoss mit samt der Katze durch alle Zimmer der Wohnung. Lautstark auf Kachelboden. Guten Morgen.
Spocky stupst die Kugel vorsichtig weg.
Spocky ist dagegen noch etwas zaghaft, aber das verwundert mich wenig. Immerhin ist er der ruhige von beiden und geht Konfrontationen eher aus dem Weg. Pille ist da wesentlich forscher, was sich auch bei dem Intelligenztest zeigte. Lässt man Spocky aber seine Ruhe, ist er auch sehr schnell und präzise am Werk. Er stupst eher vorsichtig die Kugel mit der Nase an, um dann zuzuschlagen.
Auf diese Art und Weise hat Spocky die Schale nach und nach abgeräumt ohne groß Chaos zu verursachen. Seinen Bruder packte dann auch die Neugier, wobei sein Spieltrieb heute wohl überwogen hat. Vielleicht war er aber auch eingeschnappt, dass er so wenig abbekommen hat. Schließlich versuchte er noch an die Schale zu gelangen, als ich diese schon aufgeräumt hatte. Mission erfüllt.Insgesamt habe ich wohl sehr schlaue Kater. Beide haben sehr schnell kapiert, worum es geht und kreative Lösungen gefunden. Sie sind sogar so schlau zu unterscheiden, unter welchen Kugeln sich etwas befindet. Wie man auf dem Foto sieht, sind einige Mulden von den Nasen nass und andere gänzlich unangetastet. Die beiden haben nur dort die Kugeln bewegt, wo auch wirklich was zu finden war.
Gleich vornweg: Ich bin kein Physiker und beim Gebrauch einer Kandare wirken weit mehr Faktoren als hier beschrieben. Des Weiteren versuche ich das Thema möglichst einfach darzustellen, weshalb ich auf korrekte Maßeinheiten und maßstabsgerechte Zeichnungen verzichte.
Vor Kurzem hatte ich eine recht interessante, bisweilen anstrengende Diskussion auf Facebook zum Thema „Kandare“. Konkret ging es um S-Kandaren und es stand die Behauptung im Raum, S-Kandaren wären um ein vielfaches schärfer als normale Kandaren. Da bin ich hellhörig geworden, weil mir diese pauschale Behauptung merkwürdig vorkam. Es stellte sich heraus, dass mein Gegenüber dem Irrglauben aufgesessen war, dass eine S-Kandare einen längeren Unterbaum hat als gerade Kandaren – wickelt man das S ab, wäre der Hebel länger und somit die ausgeübte Kraft höher.
Dem ist nicht so, denn der Hebelarm ist klar definiert als Abstand vom Angelpunkt zum Angriffspunkt. Die Form des Hebels ist dabei absolut unerheblich und wirkt sich höchstens auf das Eigengewicht des des Hebels aus. Dieser Nebenfaktor soll hier aber ausgeblendet sein.
Eine Kandare ist grundsätzlich ein zweiseitiger Hebel, wobei bei einer Dressurkandare der Kraftarm (also der Arm auf den Kraft ausgeübt wird) der Unterbaum von 5-7 cm ist und der Lastarm (also der Arm auf den die Kraft/Last wirkt) der Oberbaum von ca. 2 cm ist. In den folgenden Beispielen gehe ich stets von einem Verhältnis von 2cm Oberbaum (blau) zu 5cm Unterbaum (rot) aus. Das entspricht einer Baby-Kandare.
Ein zweiseitiger Hebel
Für einen zweiseitigen Hebel gilt das Gesetzt „Kraft mal Kraftarm gleich Last mal Lastarm“. Als Formel: F1 x r1 = F2 x r2 wobei F die Kraft ist und r die Länge des Hebels. Im Falle einer Kandare mit obengenannten Längen gilt demnach, dass am Oberbaum die 2,5fache Kraft wirkt wie am Zügel. Ziehe ich also am Kandarenzügel mit 1kg wirken auf Kinnkette und Genickriemen (jeweils am Angriffspunkt des Oberbaum) 2,5kg. Die Rechnung sieht wie folgt aus:
Berechnung der Kraft
Im Vergleich nun eine Dressurkandare gegen eine S-Kandare. Wie man sieht, ist unabhängig von der S-Form der Kraftarm bei beiden Kandaren gleich. Da der Oberbaum in beiden Fällen gleich lang ist, wirkt die gleiche Kraft. Im Gebrauch macht es demnach keinen Unterschied, ob man eine Dressur- oder S-Kandare verwendet. Letztere sieht vielleicht gefälliger aus.
Dressukandare und S-Kandare im Vergleich
Die Form des Unterbaums wird erst relevant, wenn der Angriffspunkt sich nicht in einer Linie mit dem Oberbaum befindet. In der Physik spricht man dann von einem Winkelhebel. Das Hebelgesetz, wie oben beschrieben, bleibt grundsätzlich gleich, es ändert sich quasi die Definition des Hebelarms.
Im Falle der Kandare kann man davon ausgehen, dass die gedachte Grundlinie in Verlängerung des Oberbaums (also analog zur Dressurkandare) verläuft und der Unterbaum nach hinten gebogen ist. Die Zugkraft wirkt senkrecht auf die Grundlinie. Es ergibt sich also zwischen Grundlinie, Unterbaum und Zugrichtung ein rechtwinklinges Dreieck und an der Ecke des rechten Winkels befindet sich der eigentliche Angriffspunkt, wie in der folgenden Abbildung dargestellt ist.
Darstellung des Winkelhebels
Ausgehend von einem Unterbaum von 5cm, einem Winkel von 30°, in dem der Unterbaum nach hinten gebogen ist, und einer Zugkraft von 1kg, ergibt sich für den eigentlichen Angriffspunkt und somit Hebelarm eine Länge von 4,33cm und eine ausgeübte Kraft von 2,16kg:
Berechnung von Hebelarm und Kraft
Ein nach hinten gebogener Unterbaum wirkt bei gleicher Länge demnach weniger stark. Zur Veranschaulichung hier nochmal der Vergleich einer „geraden“ S-Kandare und einer nach hinten gebogenen.
Zum Vergleich
Der gleiche Effekt stellt sich bei einer Springkandare (Kimblewick) bzw. einer Friesenkandare ein. Auch hier ist der Unterbaum nach hinten gebogen und der Hebelarm demnach kürzer. Es gibt auch die Variante, dass der Unterbaum nach vorn gebogen ist. In diesem Fall greift dieselbe Rechnung und somit diegleiche Krafteinwirkung. Der Unterschied liegt in dem Weg, den der Hebel in Abhängkeit von der Kinnkette zurücklegen kann, aber dazu am Ende mehr.
Die Sprinkandare und Friesenkandare bieten die Möglichkeit, den Zügel auf selber Höhe wie das Mundstück zu verschnallen (orange). Der Winkel zur Grundlinie (Verlängerung des Oberbaums) beträgt somit 90°. Als Resultat ist der Hebelarm 0cm lang, was grafisch sehr gut deutlich wird:
Hebel senkrecht zur Grundlinie
Wie in der Zeichnung schon skizziert, bedeutet dies, dass keinerlei Kraft auf den Oberbaum wirkt (= 0kg). Die Zugkraft von 1kg wirkt somit direkt auf den Angelpunkt also das Mundstück und in letzter Instanz auf die Zunge. Eine Hebelwirkung exisitiert hier nicht.
Spring- und Friesenkandare mit verschiedenen Verschnallungen
Fazit
Das Fazit ist relativ einfach: Um so kürzer der Unterbaum, desto weniger Kraft wirkt auf den Oberbaum. Ein nach hinten gebogener Unterbaum wirkt kürzer und somit mit weniger Kraft als ein gleichlanger, gerader Unterbaum.
So weit so gut – weitere Faktoren
So einfach das Fazit scheint, ist es natürlich nicht. Ich bin in diesem Ausführungen vom Idealzustand ausgegangen und bin einzig auf die wirkende Kraft eingegangen. Ein wichtiger Faktor bei der Unterbaumlänge, der noch nicht zur Sprache kam, ist die „Geschwindigkeit“ mit der die Kraft ankommt.
Um eine Kandare beispielsweiese in einen Wirkungswinkel von 45° zu bringen, muss bei einem 5cm langen Unterbaum ein Weg von 3,5cm zurückgelegt werden, bei einem 7cm langen Baum ein Weg von 4,9cm. Bei jeweils gleich starker Krafteinwirkung und – geschwindigkeit, wirkt bei einem kurzen Unterbaum die Kraft quasi „eher“. Es gilt also auch: Um so kürzer der Unterbaum, desto schneller wirkt die Zugkraft.
Bei der Frage, ob kurzer oder langer Unterbaum, liegt die Antwort also irgendwo in der Mitte, denn ein kurzer, direkter Unterbaum ist nicht zwangsläufig besser als ein langer, verzögerter Unterbaum. Dies gilt es abzuwägen.
Ebenso von Bedeutung ist die Verschnallung der Kinnkette. Idealerweise sollte die Kinnkette so verschnallt sein, dass Kandare und Zügel einen 90°-Winkel bilden – zur Orientierung auch: die Kandare im Anschlag bildet einen Winkel von 45° zur Kandare in der Ruheposition. Ist die Kette enger verschnallt (also < 45°), spricht man von der strotzenden Kandare. Die Kinnkette wirkt dann sehr unvermittelt und schnell auf den Laden und bei zunehmender Kraft bildet sich quasi ein Knebel zwischen Kinnkette und Mundstück. Ist die Kinnkette zu lose eingeschnallt (also > 45°), spricht man von der durchfallenden Kandare. Nimmt man die Kandarenzügel auf, wirkt die Kinnkette erst sehr spät, so dass die Kandare fast waagerecht steht. Die Hebelwirkung tendiert also gen 0.
Bei einer nach vorn gebogenen Kandare ähnelt der Effekt eher der einer strotzenden Kandare. Um einen Wirkungswinkel von 45° zu erreichen, muss wesentlich mehr Weg zurückgelegt werden (angenommener Zügel), wobei gleichzeitig der Druck über die Kinnkette sehr früh und mit mehr Zügelaufnahme immer stärker erfolgt.
Bei der gesamten Betrachtung habe ich, wie oben erwähnt, einige Punkte außer Acht gelassen, die ebenfalls Auswirkung auf das Gesamtkonstrukt haben. So ist auch das Eigengewicht der einzelnen Abschnitte der Kandare, Form des Mundstückes (Zungenfreiheit positioniert sich parallel zum Unterbaum), Zügelführung (Handhöhe variiert den Wirkwinkel der Zugkraft) oder der Elevatoreffekt (Anheben des Mundstückes im Pferdemaul) von Bedeutung.
Und wer sich schon immer mal gefragt hat, wozu eine Dressurkandare in der Mitte des Unterbaums je eine Öse hat: Diese Öse ist zum Verschnallen des sogenannten Scherriemen gedacht, der auch durch den mittigen Ring der Kinnkette geführt wird. Der Scherriemen soll verhindern, dass das Pferd den Unterbaum ins Maul nimmt. Bei zurückgebogenen Bäumen ist dieser Riemen überflüßig.
Cetta wird als junges Mädchen vergewaltig und wird prompt schwanger. Ihr Sohn ist schon bei der Geburt etwas besonderes, denn er hat strahlend blaue Augen und strohblondes Haar … als Italiener. Cetta beschließt schnell mit ihrem Jungen Natale nach Amerika auszuwandern. Ihre Überfahrt zahlt sie mit ihrem Körper und um Natale, der auf Ellis Island nun Christmas heißt (Übersetzung von Natale), durchzubringen, arbeitet sie fortan als Hure. Christmas hat es im italienischen Viertel in New York City nicht einfach: Mit seinem nicht-italienischen Aussehen und dem „Nigger-Namen“, wie es die Jungs seines Viertels schimpfen, hat er es nicht leicht. Er gründet eine fiktive Gang und als er eines Tages die vergewaltigte Enkelin eines jüdischen Großunternehmers rettet, ändert sich für ihn alles. Er ist davon besessen, dass das Mädchen, Ruth, seine Auserwählte ist, doch die soziale Kluft scheint unüberwindbar.
Mehr möchte ich nicht vorweggreifen, da es den Zauber der Geschichte nehmen würde. Was mich an dem Buch fasziniert hat, ist, dass es keinen Spannungsbogen im gewöhnlichen Sinne gibt. Die Geschichte tröpfelt viel mehr vor sich hin und dennoch kann man sie nicht weglegen und ist gespannt, was das Leben für Christmas und Ruth aufwartet.
Ich hab das Buch sehr gemocht und der Titel, der evtl. etwas verwirrend wirken könnte, wird einem im Laufe des Buches klar. Ein weiterer Roman von Luca Di Fulvio, auf den ich soeben aufmerksam geworden bin, ist „Das Mädchen, das den Himmel berührte“. Der Titel klingt sehr ähnlich und ich hab mir gerade vorgenommen, auch dieses Buch zu lesen in der Hoffnung, dass es ähnlich verzaubernd ist.
Es ist schon etwas her, dass ich dieses Buch „hinter mir habe“, aber vorenthalten wollte ich meine Erfahrung damit nicht. „Die Bibliothek der Schatten“ ist der Debütroman des Dänen Mikkel Birkegaard. Das Buch wurde hochgelobt, war direkt ein Bestseller, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und die Filmrechte sind auch schon verkauft.
Der Anwalt Jon Campelli ist erfolgreich und steil auf der Karriereleiter unterwegs als plötzlich sein Vater Luca stirbt. Luca hatte ein Buchantiquariat betrieben und schnell stellt sich heraus, dass seine Todesumstände misteriös waren genauso wie die Kundschaft des Libri di Luca, dem Buch-Antiquariat. Die Stammkunden des Geschäfts sind sogenannte Lettore. Sie haben die Fähigkeit das geschriebene Wort durch Lesen oder Zuhören mit Emotionen, Bildern und Assoziationen aufzuladen. Sie nutzen ihre Fähigkeit in erster Linie, um Texte eindrücklicher zu gestalten und in seltenen Fällen die Zuhörer und Leser zu beeinflussen.
Als Luca stirbt hatte er ein Buch in der Hand und der Verdacht drängt sich auf, dass ein Lettore das Leseerlebnis von Luca zu einem tödlichen gemacht hat. Die beiden Gruppierungen der Vorleser und Empfänger beschuldigen sich gegenseitig und beauftragen schließlich Jon mit Ermittlungen. Der stößt dabei auf eine geheime Schattenorganisation, die die Fähigkeiten zu missbrauchen scheint und wahrscheinlich für Lucas Tod verantwortlich ist.
So viel zum Inhalt und man kann erahnen worauf es hinausläuft. Und das ist meines Erachtens auch das Problem des Buches. Es ist aus meiner Sicht sehr vorhersehbar (bei der Hälfte des Buches, war mir klar wer der böse ist) und noch dazu hölzern und konstruiert. Letzteres kann an der Übersetzung liegen, aber ich vermute eher am Autor. Das ist wirklich sehr schade, denn die Idee ist sicher ausbaufähig.
Die zahlreichen Lobeshymnen kann ich deswegen überhaupt nicht nachvollziehen und die Lektüre daher nicht empfehlen. Schade.
Etwa 1000 Pferdefreunde nahmen an der Demonstration gegen die Pferdesteuer am vergangenen Freitag in Bad Sooden-Allendorf teil und trotzten der eisigen Kälte und strömenden Regen. Unmittelbar vor der Stadtverordnetenversammlung überreichte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach 50’000 gesammelte Unterschriften gegen die Pferdesteuer an Bürgermeister Frank Hix (CDU). Der war zwar beeindruckt, aber auch der Appell des Kommunalpolitikers Ulrich Heffner (FDP/Freie Wählergemeinschaft), der die Demonstration als „publizistischen Super-Gau für unsere Stadt“ bezeichnete, brachte nichts: Gegen 22 Uhr meldete der Nachrichtenticker des Aktionsbündnisses gegen die Pferdesteuer die Niederlage. Die Stadtverordnetenversammlung entschied sich relativ knapp für die Einführung der Steuer (16 Ja-Stimmen, 10 Nein-Stimmen, 5 Enthaltungen).
Diverse Funktionäre der verschiedenen Verbände wie FN, dem hessischen Landesverband aber auch dem hessischen Bund der Steuerzahler, kündigten weiteren Widerstand an. Zunächst wolle man Formfehler des Beschluss prüfen, um die Erhebung der Steuer weitestmöglichst hinauszuziehen und ggf. rechtliche Schritte einleiten. Nun, da die Steuer beschlossen ist, kann sie auch einer rechtlichen Prüfung unterzogen werden, da es nun ja auch ein tatsächliches Beschwer gibt. Das rechtliche Gutachten, welches im Juni durch die FN veröffentlicht wurde, hatte bisher nur den Charakter einer Empfehlung ohne Bindung. Für die Betroffenen Pferdebesitzer dürften die zu treffenden Entscheidungen nun relativ einfach sein und wohl auf „Steuerflucht“ hinaus laufen. Dem Betrieb von Doris Stephan wird dies aber den Todesstoß versetzen. Ihr steht nicht nur die Schließung ihres Betriebes bevor, sondern anscheinend auch Verschuldung infolge zurückzuzahlender Vorschüsse für ihr Projekt.
Heute habe ich erstmals in einer großen Online-Tageszeitung über die Pferdesteuer gelesen: Die Welt berichtet noch relativ vorsichtig von der Debatte um die Pferdesteuer. Für mich liest sich der Artikel dennoch ein wenig so, als würde man ungläubig von einem Schildbürgerstreich berichten. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt über so wenig Weitsicht in BSA lachen.
Den Kopf in den Sand stecken und das Problem umgehen wären meiner Ansicht nach nun das Schlimmste was man tun kann: Es muss weiter AKTIV gehandelt werden.
Das Aktionsbündnis gegen die Pferdesteuer sowie die Sportverbände/-vereine auf Bundes-, Landes- und Regionalebene dürften allen Betroffenen problemlos zur Unterstützung zur Seite stehen.
Seit einigen Wochen formiert sich ein Widerstand gegen die Einführung einer Steuer, wie ich es bisher noch nicht beobachten konnte. Zwar hat das Thema noch nicht seinen Weg in die ganz großen Medien gefunden, aber das ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Seit die hessische Gemeinde Bad Sooden-Allendorf (BSA) die Einführung der Pferdesteuer beschlossen hat (der Satzungsentwurf soll am 14.12.2012 schlussgezeichnet werden), laufen Pferdefreunde deutschlandweit Sturm und das nicht zu Unrecht, wie ich finde.
Die Gemeinde BSA hat hessenweit nach eigenen Angaben die höchste Pro-Kopf-Verschuldung – 80 Millionen Euro Schulden verteilen sich auf 8400 Einwohner und ca. 150 Pferde. Diese 150 Pferde sollen im Rahmen des Sparprogramms der Gemeinde nun mit 200 Euro besteuert werden und der Gemeinde somit 30’000 Euro Einnahmen pro Jahr bringen. Sicher ein Tropfen auf den heißen Stein, aber irgendwo muss man ja mit dem Sparen anfangen, warum nicht bei den reichen Reitern?
So einfach ist es natürlich nicht, wenngleich die Argumente der Pro-Pferdesteuer-Seite auf den ersten Blick logisch klingen mögen.
Ausgleichende Gerechtigkeit – Hunde werden schließlich auch besteuert
Wenn Hunde besteuert, warum dann nicht auch Pferde? – Foto: N. Frank / pixelio.de
Eine Abwandlung, die ich neulich sah: Es wird ja nicht das Pferd besteuert, sondern die Haltung desselben. So liest sich auch der Satzungsentwurf von BSA, aber das ist Wortglauberei. Die Besteuerung von Hunden ist ein Relikt aus dem 18. Jahrhundert, als der Besitz eines Hundes, der nicht praktisch genutzt wurde (Jagd, etc.), als purer Luxus galt – das wurde früher aus Prinzip besteuert. Heute ist sie als Aufwandssteuer deklariert und steht keiner Gegenleistung der Gemeinde gegenüber wie etwa der Reinigung von Wegen. Sie wird aber auch gern als Lenkungssteuer bezeichnet, da sie durch ihre Ausgestaltung (jeder weitere Hund kostet mehr) durchaus dazu geeignet ist, den Hundebestand einer Gemeinde auf einem gewissen Niveau zu halten.
Diverse Gemeinden in Hessen wurden nun – anscheinend durch ein Handbuch zur Haushaltskonsilidierung der schwarz-gelben Landesregierung – angehalten zu prüfen, inwiefern eine Pferdesteuer als Aufwandssteuer eingeführt werden kann. Dies wäre gegenüber den Hundehaltern durchaus gerecht, wenn denn das Halten von Pferden nicht schon in diversen Variationen besteuert werden würde. Im Gegensatz zum Hund ist man als Pferdehalter stets auf Stallungen angewiesen, die unterhalten werden müssen. Als Selbstversorger müssen Stroh, Heu und Futter gekauft werden, welche natürlich mit einer Mehrwertsteuer belegt sind. Als Einsteller zahlt man Pensionskosten, welche seit 2006 dem erhöhten Mehrwertsteuersatz von 16%, 2007 dann 19% unterliegen, und in der Regel vollumfänglich auf den Einsteller umgelegt werden. Hinzu kommen natürlich Steuern, die bei Anschaffung vom Pferd selbst (seit 2012 übrigens auch 19% Mwst) bei gewerblichen Kauf anfallen sowie den vielen Ausrüstungsgegenständen, die man braucht. Nicht zu vergessen sind die Versicherungssteuern die bei Tierhalterhaftpflicht und ggf. OP-Versicherung anfallen. Das mögen unterm Strich Peanuts sein, stellen aber jetzt schon eine zusätzliche Belastung dar, die der Hundesteuer in etwa gleichkommt. Der Unterschied mag darin liegen, in welchen Topf die Steuer fließen.
Im Übrigen ist Deutschland eines der wenigen Länder, die Hundehaltung noch besteuert. Stattdessen Hundehalter nach einer Gleichberechtigung rufen derart, dass Pferdehalter auch zahlen, sollten sie doch andersrum und im Sinne des eigenen Geldbeutels argumentieren: Abschaffung der Hundesteuer! Ebenso irrsinnig halte ich die Forderung, die mancherorts durchgeklungen ist, doch gleich alle Haustiere mit einer Steuer zu belegen.
Pferde verdrecken die Straßen und beschädigen Wald und Flur
Das unbedachte Reiten über Felder kann Flurschäden verursachen. Brache Felder sind meist unkritisch. – Foto: Sabine Fischer / pixelio.deJa, da mag was dran sein, aber sind wir doch mal ehrlich: Was juckt es mein Auto, wenn Pferdeäpfel im Profil stecken. Viel mehr ärgert man sich doch über die kleinen, unscheinbaren Hundehaufen, die penetrant riechen und ewig im Schuh-Profil anhaften zu scheinen.
Wieder sachlich: Bei OpenPetition les ich das Argument, dass viele Gemeinde Reitwegenetze unterhalten, Reiter sich daran nicht halten und Waldwege beschädigen, was sehr teuer in der Reparatur wäre. Dies alles würde bereits von Steuergeldern gedeckelt. Das Anlegen und Unterhalten von Reitwegenetzen soll eigentlich mit den Einnahmen aus der Pferdeplakette erfolgen. Dafür zahlen (Aus-)Reiter jährlich einen Obulus und erhalten eine eindeutig identifizierbare Plakette. Flurschäden, die aus Unwissenheit, Dummheit oder Ignoranz – schwarze Schafe gibt es überall – entstehen, können darüber übrigens verfolgt und geahndet werden. Das setzt natürlich voraus, dass man den Übeltäter erwischt, aber das ist ja bei allen Ordnungswidrigkeiten so. Die Reitplakette ist somit eine sehr gezielt eingesetzte Einnahmequelle genau für diesen Zweck, womit dieses Argument bereits entkräftet wäre.
Wer sich ein Pferd leisten kann, wird ja wohl noch die paar Euro aufbringen können
Die Masse der Pferde sind keine Spitzenpferde zu Spitzenpreisen. – Foto: Thorben Wengert / pixelio.de
Das geht natürlich in die Richtung Luxussteuer, denn in vielen Köpfen scheint Pferdesport immernoch ein elitäres Vergnügen zu sein. Liest man Berichterstattungen über Pferdeauktionen mit Millionenerlösen oder – bestes Beispiel – den vermutlich 10 Millionen Euro teuren Totilas, mag das berechtigt sein, aber dies ist nun wirklich nur die Upper Class – dieses Klientel räuspert sich, lächelt und legt die Scheine auf den Tisch. Der Großteil der Pferde ist nun aber nicht Spitzensportler und verdient seinem Halter den Lebensunterhalt. Es ist ja auch nicht jeder Hobby-Läufer bei den Olympischen Spielen und das ist der entscheidende Punkt: Der Reitsport ist für die meisten Menschen ein Hobby und Turnierteilnahmen dienen dem persönlichen Ego oder dem sportlichen Vergleich, nicht aber dem Einkommen. Der Reitsport steht mittlerweile allen Schichten offen und das ist auch gut so, denn er fördert meiner Ansicht nach die soziale Kompetenz und ist nachgewiesener Weise gesund.
Demzufolge sparen sich viele Reiter ihr Hobby mühsam ab. Was andere für Urlaub oder teure Anschaffungen zurücklegen, investieren viele Reiter in ihr Hobby. Für diesen Ausgleich vom Alltag wird häufig knapp kalkuliert, mit Sicherheit auch manchmal zu knapp. Die Aussage „Wer sich gegen eine Pferdesteuer ausspricht, kann sich diese nicht leisten und somit auch nicht wirklich ein Pferd“ halte ich für hahnebüchen. Erstmal ist die Herleitung völlig unlogisch, denn nur weil ich mir eine Steuer „leisten“ kann, muss ich nicht dafür sein. Selbstverständlich sollte der eigene Geldbeutel nicht allzu knapp kalkuliert sein, so dass Sonderausgaben, die bei Pferden schnell mal sehr hoch werden können (Stichwort Tierarzt), unmöglich werden. Allein deswegen jemanden des Recht abzusprechen, Reitsport zu betreiben, finde ich unfair.
Es geht nicht darum, ob man sich eine Steuer leisten kann oder nicht, sondern die Sinnhaftigkeit!
Weitere Pro-Argumente …
Spitzensportler sind meist gesponsort und Berufsreiter. Sie wären von der Steuer befreit. – Foto: Paulwip / pixelio.de
… sind eigentlich keine, sondern ähneln eher dem Gejammer im Kindergarten „Der hat mein Förmchen geklaut.“ Interessant ist, dass auf der Pro-Seite sehr oberflächlich argumentiert wird und wenig Hintergrundwissen herrscht. Da wird nach Kennzeichnungspflicht und Führerschein für’s Pferd gerufen. Alle Turnierreiter seien wohlhabend und auf jedem Pferd säßen „Doktortöchterchen“. Zur Kennzeichnungspflicht habe ich bereits etwas gesagt, zum Turnierreiten ebenfalls. Ergänzend dazu sei gesagt, dass Turnierreiter, die wirklich Geld mit Turnierstarts verdienen (die Spitzensportler eben), in der Regel Berufsreiter sind und nach dem Satzungsentwurf von BSA, der hier sicher beispielgebend ist, nicht steuerpflichtig wären, denn das Pferd wäre ja ihr Arbeitsmittel. Allgemein wären alle Pferde, die zu gewerblichen Zwecken gehalten werden, von der Steuer befreit und es träfe ausschließlich die Hobbysportler. Bezüglich des Führerscheins nur so viel: Den gibt es in gewisser Weise schon: der deutsche Reitpass, wenngleich er (noch) keine Bedeutung wie der Führerschein für Fahrzeuge hat. Der Besitz des Reitpass kann sich beispielsweise positiv oder negativ bei Unfällen auswirken. Wer nachweislich weiß, wie man zu Pferd eine Straße überquert, es dennoch falsch macht und somit einen Unfall verursacht, wird sicherlich im „Strafmaß“ anders behandelt wie jemand ohne das Wissen.
Dieser Punkt bezüglich der Straßensicherheit ist aber ein vollkommen anderes Thema, dass aus meiner Sicht aber ebenfalls in den Fokus gerückt werden sollte genauso wie die Schulung von Autofahrern, wenn es um Reiter im Straßenverkehr geht.
Contra: Die Pferdesteuer vernichtet Arbeitsplätze
Ein Beruf der abhängig vom Pferd ist: Hufschmied – Foto: Karl-Heinz Laube / pixelio.de
Das Argument ist sehr schlagkräftig, benötigt aber einer längeren Herleitung und greift erst bei einer flächendeckenden Besteuerung. Die Industrie um den Reitsport ist sehr umfangreich: Ausrüstung, Tierarzt, Versicherung, Hufschmied, Trainer, Pensionsställe, Heilpraktiker und und und. All diese Berufszweige verdienen pro Pferd, sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze und haben Abhängigkeiten zu anderen Industriezweigen insbesondere der allgemeinen Landwirtschaft. Einzelne Existenzen fühlen sich bereits jetzt spürbar bedroht, wie ein Hof in der Gemeinde BSA: Erste Einsteller haben ihre Boxen gekündigt, um in einer steuerfreien Nachbargemeinde unterzukommen. Die Existenz dieses Hofes ist somit essentiell bedroht mit dem Nebeneffekt, dass der Gemeinde hier nicht nur die Steuereinnahmen der Pferde entgehen, sondern auch die Gewerbesteuer des Reitstalls, sollte dieser schließen müssen.
Diese „Steuerflucht“ ist für Hofbetreiber dramatisch, funktioniert für Pferdebesitzer aber nur solange, wie nur vereinzelte Gemeinden die Steuer erheben und Nachbargemeinden eben nicht. Bereits jetzt zeichnet sich trotz der Proteste aber ein Trend ab, sollte BSA die Steuer durchsetzen. Immer mehr Gemeinden entdecken die Idee für sich und sollte sich die Steuer flächendeckend durchsetzen, werden viele Pferdebesitzer ihr Hobby aufgeben müssen. Es sind immerhin Steuern an die 1000 Euro pro Jahr im Gespräch und Angleichungen zwischen den Gemeinden und Steuererhöhungen im Laufe der Zeit wäre absehbar. In der Folge würde immer weniger Dienstleister rund ums Pferd benötigt und nach und nach verschwinden Arbeitsplätze.
Der Reitsport wäre der erste besteuerte Sport in Deutschland
Therapiepferde sind von der Steuer ausgenommen, aber wann beginnt Therapie? – Foto: Martin Schemm / pixelio.de
Reiten ist Sport und wird von öffentlicher Hand gefördert. Reiten gehört außerdem zu den sechs Sportarten in Deutschland, die die harten Auflagen des Gesundheitssports erfüllen. Reiten wird zu therapeutischen Zwecken eingesetzt und erzielt erstaunliche Forschritte bei geistig und körperlich behinderten Menschen. Ein Großteil der aktiven Sportler sind Jugendliche.
Wird der Reitsport besteuert, würde all dies ad absurdum geführt werden oder spürbar eingeschränkt werden. Zwar wird beim Satzungsentwurf von BSA die Besteuerung von therapeutisch eingesetzten Pferden ausgeklammert, dennoch fragt man sich, wo die Grenze ist. Wann ist ein Pferd ein Therapiepferd? Ohne ausgebildetes Therapiepferd zu sein, kann der Kontakt am Koppelzaun schon Wunder bewirken. Außerdem werden die wenigstens Pferde ausschließlich als Therapiepferd eingesetzt, sondern ganz normal sportlich genutzt.
Am schlagkräftigsten dürfte hier jedoch ein Gutachten sein, welches die deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) bereits Anfang des Jahres in Auftrag gegeben hat, nachdem schon 2011 eine Welle der Empörung durch Deutschland ging. Das Ergebnis ist eindeutig: Eine Steuererhebung verstieße gegen so gut wie jede Landesverfassung, da u.a. die Besteuerung zur gemeindlichen Einnahmeerzielung die Ausübung einer anerkannten Sportart erschweren würde und somit der in den Landesverfassungen verankerten Sportförderung entgegenstünde.
Sollte die Steuer tatsächlich in BSA verabschiedet werden, dürfte der Gang vors Gericht sehr interessant werden. Ich hoffe nicht, dass es soweit kommt, sondern dass BSA sich besinnt und von der Pferdesteuer abrückt.
Heute, am 14.12.2012 um 18:30 Uhr findet in Bad Sooden-Allendorf eine offizielle Demonstration gegen die Einführung der Pferdesteuer statt. Angekündigt sind derzeit etwa 5000 Demonstranten. Jeder Reiter in Deutschland ist aufgerufen an dieser Demonstration teilzunehmen und ein eindeutiges Zeichen GEGEN die Pferdesteuer zu setzen.
Wenngleich ich selbst nicht daran teilnehmen kann, bitte ich alle Leser, die die Möglichkeit haben, diese auch zu nutzen. Aus Sicherheitsgründen sind keine Pferde erlaubt und bitte bleibt sachlich.